Interreligiöser Kalender: Die Christi Himmelfahrt

Du fragst dich wahrscheinlich, warum die Christen nach dem Osterfest einen Feiertag feiern, der Christi Himmelfahrt heißt. An Ostern wird ja schon die Auferstehung Christi, also Jesus, Gottes Sohn, gefeiert. Ostern stirbt Christus am Kreuz und wird beerdigt. Drei Tage danach steht sein Geist wieder auf und vereint sich mit Gott, seinem Vater. Das ist alles schon Ostern passiert. Warum also jetzt, genau am 39. Tag nach Ostersonntag eine Feier, die Christi Himmelfahrt heißt?

Das kam so: In der Vorstellung gläubiger Christen ist es so, dass erst nach diesen 39 Tagen der auferstandene Christus in den Himmel auf den Platz „zur Rechten Gottes“ erhoben wurde (der Platz rechts vom Hausherrn gehörte seit der Antike dem Thronfolger oder dem Ehrengast).

In der Bibel kannst du lesen:
„… (Christus) ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel:
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.“

Wenn wir das auf unser heutiges Leben übertragen, bedeutet das, dass Jesus Christus im Himmel so eine Art Probezeit oder Vorbereitungszeit zwischen Ostern und Christi Himmelfahrt hat.
In dieser Zeit beten Christen in den Kirchen auch immer wieder „Fürbitten“, das heißt, sie bitten darum, dass Jesus Christus neben Gottes Thron sitzen darf.
So ist es an Christi Himmelfahrt in vielen christlichen Gegenden Brauch, dass die Gemeinde, also viele Menschen, durch ein Dorf oder eine Stadt gehen. Dabei sind sie festlich angezogen, beten und singen viel und tragen ganz vorne ein Kreuz vor sich her. Meistens gehen sie von einer zu einer anderen Kirche, wo dann ein Gottesdienst stattfindet.

Dabei wird oft das Gebet gesprochen:
„Ihn, der sich selbst erniedrigt hat
und gehorsam geworden ist bis zum Tode am Kreuz,
hat Gott über alle erhöht und ihm einen Namen gegeben,
der größer ist als alle Namen.“

Das bedeutet, Jesus Christus ist im Himmel gut angekommen und hat jetzt einen Platz neben Gott.
Im Laufe der Zeit hat sich dieser Tag auch als „Vatertag“ entwickelt. Wahrscheinlich deshalb, weil es schon lange nur einen „Muttertag“ gab und die Väter das ungerecht fanden. Außerdem kann man im beginnenden Frühling sehr schöne Ausflüge in die Natur machen.

Du kannst also selber entscheiden, ob du an diesem Tag ganz viel betest und dich freust, dass Jesus Christus neben Gott auf dem Thron sitzt, du kannst deinem Vater ein Geschenk machen oder einfach einen schönen Frühlingstag genießen.

Viel Spaß dabei!

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