Der Dalai Lama wurde am 15.07.1935 in Tibet geboren. Seit der Okkupation Tibets durch China im Jahre 1959 lebt der Dalai Lama im indischen Exil. Er ist eine Führungsperson des Buddhismus und gilt weltweit als bedeutender Philosoph.
Er meditiert 4 Stunden täglich und ist für sein Alter noch sehr fit. Der Dalai Lama gewann 1989 den Friedensnobelpreis. An seinem 80. Geburtstag wurde sein aktuelles Buch „Die säkulare Ethik“ in allen Weltsprachen gleichzeitig veröffentlicht.
Umfragen zufolge gilt er als einer der sympathischsten Menschen der Welt.
Was versteht der Dalai Lama unter säkularer Ethik?
Die Eckpunkte der säkularen Ethik sind Achtsamkeit, Mitgefühl, Meditation und das Streben nach Glück. Menschen, die nach diesen Grundsätzen leben, erlangen den inneren Frieden.
Mit Mahatma Gandhi meint der Dalai Lama: „Wir müssen selbst die Veränderung sein, die wir in der Welt zu sehen wünschen.“ Damit ist gemeint, wenn wir z.B. gut behandelt werden möchten, sollen wir auch selbst erst einmal andere gut behandeln. Denn das ist der innere Frieden. Eigentlich sind wir doch alle gleich und wir sind Brüder und Schwestern.
In der säkularen Ethik geht es nicht um materielle Werte, sondern um die inneren. Es ist nämlich egal, welche Hautfarbe wir haben, wie groß wir sind, und welcher Nationalität wir angehören. Frieden kann nur erreicht werden, wenn Menschenrechte respektiert werden, die Menschen genügend zu essen haben und nach demokratischen Werten leben.
Die großen Probleme der Welt, wie beispielsweise Kriege, Flüchtlingsbewegungen, Umweltzerstörungen und Armut lassen sich wirksam bekämpfen, wenn alle Menschen nach den Prinzipien der säkularen Ethik leben. Sie beruht auf Kooperation und Dialog statt auf Wettbewerb, auf Gewaltfreiheit, friedlicher Konfliktlösung, Abrüstung, Bewahrung der Schöpfung und einer Verringerung der Bedeutung der materiellen Werte und des psychischen Stresses.
Dies kann gelingen, wenn wir Menschen Geduld anstatt Wut, Zufriedenheit statt Gier, Mut statt Angst und Verständnis statt Zweifel ausüben.
Die säkulare Ethik stellt eine tiefere Ebene des Denkens dar. Sie sprengt nationale, religiöse und kulturelle Grenzen und wendet sich somit gegen jede Form des religiösen Fanatismus.
Eine zentrale Fragestellung lautet: „Wie können wir einander dienen?“
Der Dalai Lama bezeichnet die friedliche Grundhaltung der Tibeter „als das Geschenk Tibets an die Welt“.
Karina Riedl, 10a
Erarbeitet im Kurs Praktische Philosophie