KulturScouts

Sinfoniekonzert 09 – Gürzenich-Orchester Köln
Meike Müller (10a)

Am 23.04.2012 gingen wir, Cem Cetin, Chiara und ich, mit unserer Lehrerin Frau Willems, in Begleitung von Frau Bürgermeister von der SPD und Frau Sarakacianis, in die Kölner Philharmonie, um das 9. Sinfoniekonzert des Gürzenich-Orchesters zu hören.
Bevor das Konzert begann, führte uns Frau Sarakacianis durch die Philharmonie und beantwortete unsere Fragen, die uns dabei einfielen. Während der Führung haben wir die Möglichkeit bekommen, in der Musikergarderobe mit einer der Geigerinnen zu sprechen. Die Geigerin Nathalie Streichardt erzählte uns einiges über ihre Karrierelaufbahn und wie sie zur Musik gekommen ist.
Kurz vor dem Beginn des Konzertes setzten wir uns in den riesigen Saal. Wir saßen im Block B, also sehr nah am Orchester dran.

1. Inhalt und Bezüge der Werke zum Thema „Recht und Gerechtigkeit“
Das erste Stück, was das Orchester spielte, hatte den Titel „La création du monde“ und wurde 1922/23 von Darius Milhaud komponiert.  Das Stück hat auch den Untertitel „Ballet nègre“, weil es die Entstehungsgeschichte der Welt nach afrikanischen Mythen musikalisch nacherzählt. Das besondere an diesem Stück ist, dass die klassische Musik u.a. durch die Verwendung des Saxophons einen Touch von Jazz-Musik bekommt. Diese Mischung von klassischer Musik und Jazz-Musik entstand in den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts und war anfangs sehr umstritten. Kritiker behaupteten nach der Uraufführung von „La création du monde“ am 25.08.1923, dass das Stück nur etwas für Nachtclubs sei. Zehn Jahre später diskutierten die selben Kritiker noch einmal über das Stück von Milhaud und änderten ihre Meinung. Sie sagten jetzt nämlich, dass „La création du monde“ Milhauds bestes Werk sei. War es gerecht, das Musikstück erst so zu kritisieren, nur weil es etwas Neues war, und nach einigen Jahren so zu loben? Meiner Meinung nach war es ungerecht, da die schlechte Kritik erst sehr lange im Raum stand und Folgen für den Komponisten hatte.

Das zweite Stück was wir uns angehört haben, wurde von Camille Saint-Saëns  im Jahre 1827 komponiert. Er nannte sein Stück „Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1“. Das besondere an diesem Musikstück ist, dass man einen Solo-Cellisten braucht. Bei unserem Konzertbesuch in der Philharmonie war das der Cellist Leonard Elschenbroich. Im Unterricht in der Schule hatten wir uns vorher Teilstücke des Konzertes mit der Cellistin Sol Gabetta in einem Video angesehen. Sol Gabetta hatte eine Geschichte zu der Musik erfunden, was dazu führte, dass sie das Stück mit viel Freude und Energie spielte. Nach dem Konzert in der Philharmonie hatten wir die Gelegenheit, Leonard Elschenbroich zu fragen, ob er sich auch eine Geschichte ausgedacht hatte, doch das traf leider nicht zu.

Das letzte Stück des Programms des Gürzenich-Orchesters war die Sinfonie Es-Dur, die 1891/92 von Peter Iljitsch Tschaikowsky begonnen und in den Jahren von 1951-1955 von Semjon Bogatyrjow rekonstruiert wurde. Die Sinfonie musste rekonstruiert werden, weil Tschaikowsky nach einem Jahr Arbeit das Werk verwarf. Das hatte man anhand von Briefen, die er seinem Neffen geschrieben hatte, herausgefunden. Tschaikowsky warf die Sinfonie damals weg, weil er selbst fand, dass es darin nichts Interessantes, sondern nur leeres Klangspiel ohne Inspiration gebe (Brief 1893). In einem anderen Brief an seinen Neffen schreibt Tschaikowsky auch, dass das Wegwerfen und Vergessen der Sinfonie sein unwiderruflicher Entschluss sei und sein letztes Wort darstelle (1892). Kurze Zeit später verstarb Tschaikowsky. Etwa 60 Jahre nach seinem Tod fand der Dekan des Moskauer Konservatoriums, Semjon Bogatyrjow, es lohnenswert, sich mit dem Originalmaterial von Tschaikowsky zu befassen, um eine Neufassung herzustellen, in der die Musik als Sinfonie in Es-Dur aufgeführt werden kann. Mir stellt sich die Frage, ob es gerecht oder ungerecht war, den letzten Willen von Tschaikowsky nach seinem Tod nicht zu berücksichtigen. Ich finde, dass es sich nicht gehört, den letzten Willen eines Menschen für den Erfolg zu brechen.

2. Fragen und Antworten
Wie kann man mit Melodien eine Geschichte erzählen?
Man kann mit Musik eine Geschichte erzählen, indem verschiedene Instrumente verschiedene Rollen übernehmen und durch die jeweilige Klangfarbe der Instrumente.

Bekommt man bei dem Stück „La création du monde“ auch ein Ballett zu sehen?
Wir haben kein Ballett mit Tänzern gesehen, sondern nur eins zu hören bekommen.

3. Erwartungen und Befürchtungen
Wir hatten keine Erwartungen, da wir noch nie ähnliche Musikstücke gehört habe. Ich kenne auch niemanden im meinem Alter, der so etwas schon einmal gehört hat.
Befürchtungen hatten wir dagegen schon, zum Beispiel, dass wir uns langweilen werden, oder die Geschichten nicht verstehen werden, um die es in den Musikstücken geht. Aber unsere Befürchtungen trafen nicht zu. Unsere Lehrerin Frau Willems hat uns geholfen, die Musik zu verstehen, indem sie uns vorher Informationen zu den Stücken gegeben hat und mit uns Ausschnitte aus den Stücken gehört hat. Die Befürchtung, dass es langweilig werden könnte, traf auch nicht zu, weil wir so eine Musik nicht kannten und deswegen sehr neugierig waren und interessiert zugehört haben.

4. Der eigene Eindruck/Kritik
Ich war von dem Konzertabend sehr positiv überrascht, weil es doch interessanter war, als ich es mit vorgestellt hatte. Vor allem war es so positiv, weil ich eine neue Erfahrung machen konnte und gesehen habe, dass ein Konzert mit klassischer Musik nicht nur etwas für ältere Personen ist.
Ganz besonders gefallen hat mir das Stück „La création du monde“ von Darius Milhaud, weil es am modernsten war und am meisten Pep hatte.

Vielen Dank an Frau Sarakacianis, sie schenkte jedem von uns den Konzertmitschnitt auf CD, sodass wir uns die Musik noch einmal zu Hause anhören können. Außerdem gab sie uns auch ihre Nummer, damit wir, wenn wir noch einmal in die Philharmonie oder Oper wollen, sie kontaktieren können, damit wir Karten bekommen oder jemanden haben, der uns dorthin begleitet.

 

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